antike Rahmen
antike Rahmen
antike Rahmen
Berggruen

Farbe aufnehmen

Bemalter spanischer Rahmen, Mitte 17. Jahrhundert,
um Pablo Picassos „Dora Mar“, 1936

Berggruen
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Klassisch

Spanischer Rahmen aus dem 16. Jahrhundert,
Profil vergoldet mit schwarzer Fläche,
um Paul Klees „Stadtartiger Aufbau“, 1917

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Aufgelöst

Bemalter spanischer Rahmen, 16. Jahrhundert,
um Pablo Picassos „Frauenbildnis“,
Quarzsand und Bindemittel auf Leinwand, 1923

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Die Sammlung Heinz Berggruen

1996 ging in Berlin ein Gerücht um: Heinz Berggruen kommt! Heinz Berggruen! Ein Zauberwort. Berggruen: Einer der bedeutendsten Kunstsammler des 20. Jahrhunderts. Jude, Berliner. Er kommt mit seiner Sammlung nach Berlin, zurück in seine Heimatstadt. Eingefädelt hatten diese Rückkehr der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Wolf-Dieter Dube und der Inhaber und Geschäftsführer des Auktionshauses Villa Grisebach, Bernd Schultz. Ganz Berlin stand Kopf. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz stellte ihm den westlichen Stülerbau gegenüber vom Schloß Charlottenburg für seine Sammlung und seinen Wohnsitz zur Verfügung.

Olaf Lemke saß in der Eisenacher Straße und wartete. Man wusste, dass Berggruen seine Bilder mit historischen Rahmen rahmte. Würde Berggruen bei ihm vorbeikommen? Er kam. Mit Bodo Buczynski, Chefrestaurator der Skulpturen-Abteilung im Bode-Museum, ein enger Freund von Olaf Lemke. Man trank Tee. Die Publizistin Lea Rosh, Lemkes Lebensgefährtin, fragte: „Na und? Hast du denn nichts gesagt? Über deine Rahmen…?“ Lemke: „Er hat doch Augen, zu sehen.“ So ging das zwei volle Jahre. Einmal beim Teetrinken sagte Berggruen: „Sie haben ein Monopol, Herr Lemke.“ Lemke: „Wenn Sie meinen, dass ich als Einziger in der Bundesrepublik Hunderttausende in Rahmen investiert habe, um die von den Nazis zerstörte Rahmenkultur in Berlin wieder aufzubauen, dann haben Sie recht.“ Berlin war ja die Hauptstadt der Rahmenkultur gewesen, durch Wilhelm von Bode, Museumsdirektor der Preußischen Museen begründet. Bode war der erste Kunsthistoriker, der historische Rahmen aus Italien, Frankreich, Spanien nach Berlin ins Museum brachte. Er begleitete die Vorbereitungen der ersten, viel beachteten Rahmenausstellung 1929 im Künstlerhaus in der Berliner Bellevuestraße mit Wohlwollen. Sie wurde von den Firmen Rotil (Paris) und Pygmalion von F.A. Pollak (Berlin) initiiert.

Eines Tages klingelte das Telefon: „Hier Berggruen. Guten Tag, ich habe ein Sandbild von Picasso. Frauenbildnis mit Quarzsand, 1923. Wann können Sie das rahmen?“
Lemke: „Nächsten Dienstag oder auch Donnerstag?“ Berggruen: „Herr Lemke, ich bin 84 Jahre alt. Und habe nicht mehr so viel Zeit.“ Lemke: „Soll ich sofort kommen?“ Ein Aufschrei: „Jaa!“
Lemke hatte einen spanischen Rahmen aus dem 16. Jahrhundert, grau-schwarz bemalt, der auf den Millimeter passte. Das war der Beginn einer wunderbaren Rahmen-Freundschaft.

Eine Episode muss noch erzählt werden:
Lemke sollte Vorschläge für die Rahmung eines Bildes von Paul Klee „Klassische Küste“, 1931, machen. Er hatte zwei Vorschläge. Es waren auch Kunsthistoriker der Nationalgalerie zur Meinungsfindung anwesend. Nach längerer Diskussion fiel die Entscheidung für einen Rahmen: Italien, Mitte 17. Jahrhundert, Versilberung oxydiert, herrlicher Ton. Berggruen verabschiedete die Kunsthistoriker. Allein mit Lemke sagte Berggruen: „Wann bringen Sie das gerahmte Bild zurück?“  Lemke packte ein, fuhr ins Geschäft, rahmte und fuhr so schnell es ging mit dem gerahmten Bild in das Berggruen-Museum zurück. Es war ja nicht versichert. Was für ein Vertrauensbeweis!
Olaf Lemke rahmte für Heinz Berggruen insgesamt 27 Bilder von Picasso, Klee und Matisse.